Alte Brücke Heidelberg
Alle DetailsGeschichte
Die Alte Brücke Heidelbergs ist kaum aus der Kulisse der Stadt wegzudenken. Unter dem Namen Karl-Theodor-Brücke ist sie wahrscheinlich weniger bekannt, wobei das eigentlich der offizielle Name der barocken Sandsteinbrücke ist. Seit 1788 verbindet die Brücke die Altstadt mit dem Stadtteil Neuenheim auf der anderen Neckarseite. Nach einer Sprengung im 2. Weltkrieg gab es einen Wiederaufbau der Brücke. Dadurch wurde die Verbindung der Neckarseiten durch die Brücke für etwa 2 Jahre unterbrochen. Vor der Zerstörung wurde die Brücke nicht von Kriegen zerstört, sondern zwei mal sogar zum Schauplatz von Kriegsgefechten. Einmal während der Koalitionskriege nach der Französischen Revolution, als französische Truppen mehrmals über die Alte Brücke versuchten Heidelberg zu erobern. Und ein zweites Mal während der Badischen Revolution in 1848/1849.
An der Stelle, an der sich die Karl-Theodor-Brücke mittlerweile seit vielen Jahren befindet, standen davor bereits acht Vorgängerbrücken. Die Brücken die davor an dem Platz standen, waren aus Holz und wurde immer wieder von Kriegen oder Eisgängen auf dem Neckar zerstört. Deshalb veranlasste der Kurfürst Karl Theodor den Bau der Steinbrücke, der sich von 1786 bis 1788 streckte. Die Brücke war zu der Zeit nach dem Mannheimer Schloss das teuerste Bauwerk in der damaligen Kurpfalz und verlangte den Bürgern eine Sondersteuer ab um den Bau zu ermöglichen.
Das große Tor mit den zwei weißen Türmen, ist das Brückentor aus dem Mittelalter, das auch einst Teil der Stadtmauer Heidelbergs war. Ganz in der Nähe davon, am süd-westlichen Brückenpfeiler, kann man die Hochwassermarken mehrerer Jahre sehen. Der Bogen, der sich davor befindet, ragt über der Bundesstraße 37 und wurde 1969 extra für die Ermöglichung einer zweispurigen Durchfahrt der B37 umgebaut. Wobei durch den Umbau die Bögen nun ein harmonischeres Gesamtbild abgeben.
Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 200 Metern und eine Breite von etwa 7 Metern. Sie ist sehr beliebt für Bilder am Geländer der Brücke oder mit dem alten Brückentor im Hintergrund. Besonders am Wochenende, wird man die Brücke wohl kaum menschenlos und ohne gezückte Kameras auf ihr sehen.
Wohnung & Skulpturen
Was viele der Besucher der Alten Brücke Heidelbergs wahrscheinlich nicht wissen, ist, dass sich eine kleine Wohnung im Brückenturm der Brücke befindet, die bis 2004 noch bewohnt war. Der westliche Turm galt im 18. Jahrhundert als Kerker und die Wohnung war damals der Wohnort des Brückenwärters. Zum Wiederaufbau der Brücke, nach dem 2. Weltkrieg, zog der Architekt Rudolf Steinbach in die vier Wände über der Alten Brücke. Durch Feste, die er im Turm veranstaltete, machte er die Altstadt zum Treffpunkt für Künstler. Auch seine Nachmieter, der Schriftsteller Gert Kalow und seine Frau führten die Tradition der Feste weiter. Bis 2004 blieb die 1991 verwitwete Frau in der Wohnung. Seit dem wird sie, auch aus Sicherheit vor den einsturzgefährdeten Balken, nichtmehr bewohnt, und auch nur wenige Heidelberger haben einen Schlüssel zu der Wohnung.
Auf der Brücke befinden sich auch einige Denkmäler, deren Originale sich im Kurpfälzischen Museum befinden. Die Statuen stellen den Kurfürsten Karl-Theodor, und die römische Göttin Minerva (bzw. die griechische Göttin Athene) dar. Auch bekannt, ist der Brückenaffe, heute eine Bronzeskulptur, früher eine Steinfigur. Die Bronzeskulptur auf der Alten Brücke ist so groß, dass man seinen eigenen Kopf in den hohlen Kopf des Affen stecken kann.
Lage & Anfahrt
Die Alte Brücke Heidelberg befindet sich über dem Fluss Neckar und verbindet Neuenheim und die Heidelberger Altstadt miteinander. Befindet man sich auf der Brücke, hat man in alle Richtungen einen schönen Ausblick. Ob auf die Häuser am Neuenheimer Ufer, die Häuser der Altstadt, oder das Heidelberger Schloss, auf der Brücke hat man einen 360 Grad Ausblick, der schöner nicht sein könnte. Einen Ausflug auf die Brücke sollte man auf jedenfall in seinem Besuch in Heidelberg miteinbeziehen. Von der Brücke aus, kann man über den Schlangenweg auf der Neuenheimer Seite, den Philosophenweg erreichen. An der Uferseite, nahe der Brücke befindet sich auch der Heidelberger Liebesstein. Von dem Brückenende der Altstadt aus, erreicht man in wenigen Schritten die Hauptstraße.
Mit den ÖPNV ist die Brücke auf beiden Uferseiten bestens zu erreichen. Die Haltestelle Alte Brücke befindet sich auf der Seite der Altstadt direkt an der B37. Auf der anderen Neckarseite befindet sich die Haltestelle Alte Brücke Nord. Vom Heidelberger Hauptbahnhof aus lässt sich die Brücke auf beiden Neckarseiten gut erreichen. Mit der Linie 735 Richtung Eiterbach, erreichst du die Brücke direkt auf der Seite der Altstadt, mit der Linie 32 Richtung Universitätsplatz, musst du am Bismarck auf die Linie 35 Richtung Bildungszentrum umsteigen. Um die Haltestelle in Neuenheim zu erreichen, nimmst du einfach die Linie 34 Richtung Ziegelhausen.
Wer mit dem Auto kommt, parkt am besten in einem der Parkhäuser in der Altstadt, wenn die Brücke zu Fuß erkundet werden möchte. Es besteht aber auch die Chance, die Brücke mit dem Auto zu befahren. Montag bis Freitags von 11-16 Uhr, sowie Samstags von 11-24 Uhr und den ganzen Sonntag ist die Brücke für Autos nicht befahrbar. Außerhalb dieser Zeiten ist die Brücke für Autos befahrbar. Übersehen kann man die Brücke, wenn man mit dem Auto die B37 oder die Ziegelhäuser Landstraße entlang fährt auch nicht, da sie sich fast schon malerisch über dem Neckar erstreckt. Auf der B37 fährt man sogar unter der Alten Brücke hindurch.