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Das Hei­del­ber­ger Schloss

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Hei­del­ber­ger Schloss Geschichte

Das Hei­del­ber­ger Schloss – welch ein geschichts­träch­ti­ger Ort – gele­gen auf einer Ter­rasse des König­stuhl ober­halb des Neckars. Seine Anfänge rei­chen bis ins 13. Jahr­hun­dert zurück. Urkun­den erwäh­nen eine Burg, die wohl schon unter den Bischö­fen zu Worms ent­stand. Um 1303 gibt es bereits zwei Burgen, eine obere Burg auf dem Gais­berg und eine zweite Burg, deren Stand­ort bereits dem des heu­ti­gen Schlos­ses zuge­ord­net wird.

Der Ausbau der Burg­an­lage zum mit­tel­al­ter­li­chen Stamm­sitz beginnt sicher­lich mit der Ver­gabe der Kur­würde 1329 an Rudolf II. (1306 – 1353), den ersten pfäl­zi­schen Kur­fürs­ten. Bereits Ruprecht I. (1309 – 1390), der auch die Hei­del­ber­ger Uni­ver­si­tät grün­dete, ver­an­lasste ver­schie­dene Ver­grö­ße­run­gen der Wohn­ge­bäude sowie eine erheb­li­che Ver­stär­kung der Sicherungsanlagen.

Nach­fol­gende Kur­fürs­ten erwei­ter­ten die Burg zuse­hends als Fes­tung mit Reprä­sen­ta­ti­ons­cha­rak­ter. Türme, Mauern und Wälle soll­ten vor Über­fäl­len schüt­zen. Rup­rechts­bau, Biblio­theks­bau, Lud­wigs­bau und Glä­ser­ner Saal dien­ten vor allem der Reprä­sen­ta­tion und zur Machtdemonstration.

Kur­fürst Ottheinrich (1502 – 1559) ließ den Ottheinrichs­bau errich­ten – einen frühen Renais­sance­bau mit einer herr­li­chen Prunk­fas­sade. Die Burg wird damit zum Schloss. In den nach­fol­gen­den Jahren ent­ste­hen u.a. der Fried­richs­bau, der Eng­li­sche Bau und der Garten Hortus Pala­ti­nus. Diese in drei Ter­ras­sen ange­legte Park­an­lage mit ihren exo­ti­schen Pflan­zen, Irr­we­gen, Grot­ten und Lust­häus­chen galt als „achtes Welt­wun­der“, wurde aber nie ganz fertig gestellt.

Die poli­ti­schen Ver­stri­ckun­gen und das böh­mi­sche Deba­kel des Kur­fürs­ten Fried­richs V. (1596 – 1632) und dem daraus ent­stan­de­nen Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg, bedeu­te­ten für Heidelberg, das Schloss und seine Herr­scher nichts Gutes. Zer­stö­run­gen und Plün­de­run­gen der Stadt und der umlie­gen­den Dörfer, ein erheb­lich beschä­dig­tes Schloss und der Ver­lust der Kur­würde waren das Ergeb­nis seiner geschei­ter­ten Poli­tik. 1649 zog der Sohn Fried­richs V., Karl I. Ludwig, als neuer Herr­scher in Heidelberg ein. Im West­fä­li­schen Frie­den von 1648 wurde der Kur­pfalz zwar wieder eine neue Kur­würde zuge­stan­den, doch mit erheb­lich weni­ger Pri­vi­le­gien aus­ge­stat­tet. Der Kur­fürst begann seine Resi­denz zu repa­rie­ren, doch für bedeu­tende Neu­bau­ten fehlte vor­erst das Geld.

Wieder führ­ten poli­ti­sche Ver­stri­ckun­gen zu großem Unheil. 1671 ver­hei­ra­tete der Kur­fürst Karl I. Ludwig seine Toch­ter Lise­lotte von der Pfalz, mit Phil­ipp von Orlé­ans, einem Bruder des Son­nen­kö­nigs, Ludwig XIV. Dieser mel­dete 1685 Erb­an­sprü­che an, als Kur­fürst Karl II., der zwi­schen­zeit­lich in Heidelberg an der Macht war, kin­der­los ver­starb. Der Pfäl­zi­sche Erb­fol­ge­krieg brach aus und zwei Mal besetz­ten fran­zö­si­che Trup­pen Heidelberg und das Schloss. Wäh­rend bei den Zer­stö­run­gen am 6. März 1689 das eine oder andere Haus sowie Teile des Schlos­ses noch ver­schont wurden, mach­ten die fran­zö­si­schen Sol­da­ten im 13. Juni 1693 ganze Arbeit. 27000 Pfund Pulver brach­ten Türme, und Befes­ti­gungs­mau­ern bei der Aktion „Heidelberg Delta“ zum Einstürzen.

Von den Zer­stö­run­gen im Erb­fol­ge­krieg hat sich das Hei­del­ber­ger Schloss nie ganz erholt. Mann­heim war inzwi­schen zur kur­fürst­li­chen Resi­denz­stadt ernannt worden und der Kur­fürst Carl Theo­dor führte von dort aus seine Amts­ge­schäfte. 1764 wurden dann end­gül­tig alle Pläne für einen Wie­der­auf­bau zunichte gemacht. Ein Blitz­ein­schlag ver­ur­sachte einen Brand und rich­tete wei­te­ren, erheb­li­chen Scha­den an. Vom eins­ti­gen Schloss blieb eine sich selbst über­las­sene Ruine übrig, allen­falls noch als Lie­fe­rant für hoch­wer­ti­ges Bau­ma­te­rial genutzt.

Welt­be­rühmt wurde die Schloss­ruine durch die zu Beginn des 19. Jahr­hun­derts auf­kom­mende Roman­tik. Nach der Neu­grün­dung der Uni­ver­si­tät 1803 erlebte Heidelberg eine zweite Blü­te­zeit und zog Stu­den­ten und junge Künst­ler aus ganz Deutsch­land an. Sie beschrie­ben das zer­störte Schloss als Sinn­bild deut­scher Geschichte und ver­ewig­ten den Bau in ihren Gemäl­den, roman­ti­schen Geschich­ten oder Versen. Die bekann­tes­ten Namen aus der Zeit sind Carl Phil­ipp Fohr, Karl Rott­mann und Ernst Fries, Achim von Arnim, Cle­mens Bren­tano, Fried­rich Höl­der­lin und Joseph von Eichen­dorff. Selbst Johann Wolf­gang von Goethe schwärmte in seinen Tage­bü­chern, Auf­zeich­nun­gen und Skiz­zen von der Ruine, der Stadt und der Landschaft.

Aus­ge­rech­net ein Fran­zose, der emi­grierte Graf Charles de Gaim­berg (1774 – 1864), wurde zum Retter der Schloss­ruine. Er war der Erste, der sich um die Erhal­tung der Ruine bemühte. Gaim­berg doku­men­tierte das Schloss in zahl­rei­chen Detail­zeich­nun­gen und seine Kunst­samm­lung bil­dete später die Basis des Kur­pfäl­zi­schen Museums.

Lage & Anfahrt

Das Hei­del­ber­ger Schloss ragt über der Alt­stadt empor und ist vor allem vom Karls­platz sehr gut in seiner vollen Größe zu begutachten.

Möch­test du zum Schloss hinauf, gibt es meh­rere Mög­lich­kei­ten. Du kannst mit dem Auto zum Schloss fahren oder gemüt­lich mit der Berg­bahn am Korn­markt den Weg zum Schloss star­ten. Wer fit ist, hat meh­rere Mög­lich­kei­ten zu Fuß zum Schloss zu gelan­gen. Geht man an dem Park­haus P12 am Korn­markt links vorbei, hat man zwei Mög­lich­kei­ten den Auf­stieg zu Schloss zu star­ten. Ent­we­der, man besteigt über 300 Stufen zum Schloss und gelangt direkt zu dem Teil des Schlos­ses, in dem sich das Besu­cher­zen­trum befin­det. Oder man geht einen stei­len Weg hinauf zum Schloss und kommt ent­we­der direkt zum Schloss oder in den Schloss­gar­ten, der einen fan­tas­ti­schen Aus­blick auf Heidelberg bietet.

Reist du mit den ÖPNV nach Heidelberg und möch­test das Schloss besu­chen, steig am besten an der S-Bahn Hal­te­stelle Heidelberg-Alt­stadt aus. Von dort aus sind es nur wenige Minu­ten bis zum Korn­markt, wenn du die Berg­bahn nehmen möch­test. Willst du lieber laufen, kannst du ange­kom­men in der Haupt­straße, direkt die erste Abbie­gung links in die Straße  Frie­sen­berg nehmen und von dort aus zum Schloss gelangen.

Soll­test du mit dem Bus kommen, befin­det sich direkt an der Berg­bahn die Bus­hal­te­stelle Rat­haus-Berg­bahn, an der du aus­stei­gen kannst.

Aufstieg Schloss Treppen
Burgweg

Ein­drü­cke

Schlossblick Karlsplatz
Stückgarten
Ausblick auf Heidelberg
Ausblick vom Schlossgarten
Alte Mauern
gesprengter Turm
Schloss von Unten