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Metro­po­link Heidelberg

Metro­po­link Fes­ti­val Heidelberg

Das Metro­po­link Fes­ti­val lockt mit seinem Ange­bot vieler ver­schie­de­ner urba­ner Kunst­werke und zahl­rei­cher Events jähr­lich Tau­sende Men­schen nach Heidelberg und Region – doch was ist dieses Fes­ti­val überhaupt?

In dem fol­gen­den Arti­kel erzäh­len wir dir alles, was du über das berühmte Street Art Fes­ti­val wissen musst.

Urbane Kunst in Heidelberg

artist, graffiti art Heidelberg, moderne Stadtentwicklung , gestaltung öffentlicher raum

Bei dem Metro­po­link Fes­ti­val han­delt es sich um ein Street­art Fes­ti­val, wel­ches im Jahre 2015 von Pascal Baum­gärt­ner und unter der Schirm­herr­schaft von Prof. Dr. Eckart Würz­ner, wel­cher seit 2006 Ober­bür­ger­meis­ter von Heidelberg ist, gegrün­det wurde.

Es kam dazu, als Pascal Baum­gärt­ner, wel­cher selbst Künst­ler ist, sich mit dem Ober­bür­ger­meis­ter von Heidelberg, Prof. Dr. Eckart Würz­ner, auf einer seiner Ver­nis­sage über Raum­nut­zung und Street­art in Heidelberg unter­hal­ten hat.

Da der Hei­del­ber­ger Ober­bür­ger­meis­ter selbst eng mit dem Thema Stadt­ent­wick­lung ver­bun­den ist, führte eins zum ande­ren und das Metro­po­link Fes­ti­val, wie man es jetzt kennt, ent­stand unter der Schirm­herr­schaft des Ober­bür­ger­meis­ters in Koope­ra­tion mit Pascal Baumgärtner.

Jähr­lich besu­chen über 50 welt­weit renom­mierte Street Art Künst­ler Heidelberg. Dar­un­ter Stars wie Herakut, sam3 oder Bord­alo II. Sie ver­brin­gen ihre Zeit damit, Wand­ge­mälde mit­hilfe einer Hebe­flä­che an Gebäu­de­wän­den abzu­bil­den, was oft­mals meh­rere Tage dauern kann.

Solche Kunst­werke im Rahmen des Metro­po­link schmü­cken die Hei­del­ber­ger Innen­stadt und das Hei­del­ber­ger Umfeld, sollen eine neue Per­spek­tive auf die Stadt geben und Men­schen zum Nach­den­ken bewegen.

Kreative Arbeiten schaffen Räume und Brücken für Austausch und Interventionen in der Kunst Szene dieser Welt

Urbane Kunst von Hen­drik Beikirch

Ein sol­ches Kunst­werk befin­det sich auch in der Klein­stadt Schwet­zin­gen, 10 km west­lich von Heidelberg, an einer Hauswand.

Der Künst­ler Hen­drik Bei­kirch malte 2020 ein Por­trät wel­ches er „Lebens­werk nannte. Es han­delt sich dabei um eine Schwet­zin­ger Spar­gel­bäue­rin und zwar um Ilse Fackel-Kretz. Ilse Fackel-Kretz ist berühmt für ihren Spar­gel und war auch schon in der Lan­des­schau-Serie über den Schwet­zin­ger Spar­gel­an­bau zu sehen, da nun schon drei Gene­ra­tio­nen auf dem Spar­gel­feld stehen.

Das Kunst­werk erstreckt sich bis in eine Höhe von 5 Metern und bedeckt somit fast die ganze Hauswand.

Der Künst­ler ist für seine großen Bilder bekannt und arbei­tete auch schon welt­weit an rie­si­ger Kunst.

Ein wei­te­res von Hendrick Bei­kirchs Kunst­wer­ken liegt in Süd­ko­rea in Busan. 2012 schuf er das 70 Meter hohe Bild eines Fischer­man­nes, wel­ches zu seinen bekann­tes­ten Bil­dern gehört. Kurz zuvor waren viele der Fischer aus Busan ver­trie­ben worden, um die kurz ent­fern­ten Hoch­häu­ser zu bauen.

Er will somit ver­su­chen, mit seinen Bil­dern tie­fere Inhalte zu ver­mit­teln und die Men­schen zum Nach­den­ken zu bewegen.

Herakut

Bei Herakut hin­ge­gen han­delt es sich um ein deut­sches Künst­ler­duo aus der Street­art Szene. Der Name des Künst­ler­dous schließt sich zusam­men aus den beiden Künst­ler­na­men der Künst­ler. Hera, bür­ger­li­cher Name Jasmin Sid­di­qui und Akut bür­ger­li­cher Name Falk Lehmann.

Das Künst­ler­duo arbei­tete schon in Groß­städ­ten auf der ganzen Welt, dar­un­ter Los Ange­les, Toronto, Kath­mandu und San Fran­cisco, welche sie durch Kunst­werke in ihrem ein­zig­ar­ti­gen, unver­wech­sel­ba­ren Stil, geprägt von ima­gi­nä­ren Welten und Cha­rak­te­ren ver­schö­nert haben.

 

children, graffiti
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Eines dieser ein­zig­ar­ti­gen Werke ist auch in der Phil­ipp-Otto-Runge Straße 2 in Heidelberg zu finden. Ent­stan­den ist es auf einem der ersten Metro­po­link Fes­ti­vals und zwar im Sommer 2016. Auf der Haus­fas­sade ist ein Riesen großes Gemälde einer Mutter mit ihren zwei Kin­dern zu sehen, welche sie beschüt­zend in ihren Armen hält. Neben dem Bild ist ein Schrift­zug mit der Inschrift:

„wenn wir uns von Äußer­lich­kei­ten abschre­cken lassen, ver­pas­sen wir womög­lich das wert­volle darunter“

Das Künst­ler­duo ver­sucht durch jedes ihrer Gemälde und deren Inschrift eine wich­tige Mes­sage an die Gesell­schaft zu übermitteln.

Sam3

Sam3 ist ein spa­ni­scher Künst­ler, der durch seine Sil­hou­et­ten arti­gen Wand­bil­der bekannt gewor­den ist. Seine Bilder sind meist iro­nisch, poe­tisch und pro­vo­kant zugleich.

Eines seiner Mar­ken­zei­chen sind Sym­bole wie bspw. Lei­tern und Wur­zeln als auch dass er ohne Farbe Illustriert.

Sein Kunst­werk, wel­ches auf dem Fes­ti­val ent­stan­den ist, kann man in der ehe­ma­li­gen Mili­tär­sied­lung Patrick Henry Vil­lage bewun­dern. Es stellt eine schwarze Figur da, welche mit drei ande­ren Per­so­nen spricht. Um die drei ande­ren Per­so­nen ist eine Art Kreis gezo­gen aus Wur­zeln, welche aus dem Mund der ersten Person entstehen

Künst­le­ri­sche Stadtteile

buildings,  stadt , Eppelheimer Straße 80

In Stadt­tei­len von Heidelberg wie Bahn­stadt, Neu­en­heim oder zum Bei­spiel Rohr­bach findet man an Haus Fas­sa­den viele sol­cher urba­nen Kunstwerke.

Dazu gehört auch das Kunst­werk an einer Haus­wand in der alten Eppel­hei­mer Straße 80 von dem Künst­ler Smash137. Dieser hat dort ein Kunst­werk geschaf­fen, aus vielen krea­ti­ven Farb­sprit­zer-arti­gen Formen, welche inein­an­der über­ge­hen in ver­schie­de­nen Farben zuse­hen sind.

Viele dieser urba­nen Künste können auch in der South Get­tysburg Avenue gese­hen werden, wo Künst­ler sich krea­tiv an den Haus­wän­den aus­le­ben durf­ten und ihre Arbeit nun stolz an den Häu­ser­fas­sa­den zu sehen ist.

Zu einem der Kul­tur­hö­he­punkte des Pan­de­mie­jah­res gehörte der Auf­tritt des deut­schen Rap­pers Samy Deluxe auf der South Get­tysburg Avenue im August 2020

Patrick-Henry-Vil­lage

Natür­lich findet man solche Kunst­werke nicht nur an Haus­fas­sa­den in Heidelberg, son­dern sie sind auch in der umlie­gen­den Region zu finden.

Seit 2019 beschäf­ti­gen sich die Künst­ler und Künst­le­rin­nen des Metro­po­link Fes­ti­vals damit, das Patrick-Henry-Vil­lage in einen Stadt­teil der urba­nen Zukunft zu transformieren.

Bei dem 100 Hektar großen Gelände außer­halb von Heidelberg im Stadt­teil Kirch­heim han­delt es sich um eine frü­here US-Armee Wohn­sied­lung, welche in den 1950er-Jahren erbaut und als Unter­kunft für Mili­tär­an­ge­hö­rige und deren Fami­lien genutzt wurde.

Künstler, Wand, kunst , künstler

Nach dem Anschlag auf das World Trade Center in New York am 11.09.2001 wurde 2003 die Wohn­sied­lung abge­schot­tet und umzäunt.

Am 06. Sep­tem­ber 2013 ver­ließ dann die US-Armee das Patrick-Henry-Vil­lage, nach­dem der Groß­teil der in Heidelberg und Umge­bung sta­tio­nier­ten Sol­da­ten und deren Fami­lien nach Wies­ba­den in das neue Haupt­quar­tier der US-Armee ver­legt worden waren.

Seit Dezem­ber 2014 werden Berei­che der ehe­ma­li­gen Mili­tär­sied­lung von dem Bun­des­amt für Migra­tion und Flücht­linge als Haupt Ankunfts­zen­trum in Baden-Würt­tem­berg für Flücht­linge genutzt.

Da das Patrick-Henry-Vil­lage seit 2014 so gut wie leer steht und es einer der letz­ten Frei­räume in Heidelberg ist, stellt es den per­fek­ten Platz für das Fes­ti­val da.

Ausstellungen in der Px factory unter anderem ein portrait

Neues Leben eingehaucht

Unter Koope­ra­tion mit der inter­na­tio­na­len Bau­aus­stel­lung Heidelberg, IBA, star­tet das Metro­po­link Fes­ti­val 2018 ein neues Pro­jekt namens „PHVi­sion“, ein Pro­jekt für Kunst, Kultur und Wissenschaft.

Die IBA hat nun seit 2012 das Motto „Wissen schafft Stadt“ und ent­wi­ckelt für kom­plexe, städ­te­bau­li­che Her­aus­for­de­run­gen Zukunfts­wei­sende Lösun­gen. Daher auch das Pro­jekt in Zusam­men­ar­beit mit Metropolink.

Mit der Umwand­lung eines ehe­ma­li­gen Super­markts des frü­he­ren US-Armee Stütz­punkts, wel­cher nun als Kunst­halle namens „PX fac­tory“ dient, strebt das Metro­po­link ein mit­tel­fris­ti­ges und nach­hal­ti­ges Kon­zept an, um Heidelberg zu einem Symbol für Urban Art, Digi­ta­li­sie­rungs­pro­zesse und der moder­nen Stadt­ent­wick­lung zu machen.

Seit 2018 gilt die ehe­ma­lige Mili­tär­sied­lung als eine Art von Fes­ti­val­ge­lände für das Metro­po­link Fes­ti­val und es werden dort auch neben Wand­be­ma­lun­gen und dem Gestal­ten der Kunst­halle Kon­zerte, Work­shops, Film­vor­füh­run­gen und viele wei­tere Aktio­nen wäh­rend des Metro­po­link Fes­ti­vals angeboten.
raum Heidelberg, huhn

Seit wann gibt es das Metro­po­link Festival?

Das Metro­po­link Fes­ti­val gehört nun seit der Grün­dung 2015 zu einem der wich­tigs­ten Ereig­nisse der Rhein-Neckar-Region und wird jähr­lich in der Regel von bis zu 15 000 Besu­chern aufgesucht.

Es findet meist zwi­schen Ende Juli und Anfang August statt und hat eine Zeit­spanne von bis zu zwei Wochen, in wel­chen die Künst­ler ganze Gebäude in eine Lein­wand des Lebens ver­wan­deln und das Publi­kum durch ihr Ange­bot von krea­ti­ven Themen und wie sie diese umge­setzt haben begeis­tern. Auch die Work­shops und Auf­füh­run­gen wie bspw. Street­dance ver­zau­bern seit 2019 die Besucher.

Neue Per­spek­tive

Das Ziel des Metro­po­link Fes­ti­vals ist es, durch die Street-Art den Blick auf die Stadt zu ver­än­dern und die Mög­lich­keit zu eröff­nen, den öffent­li­chen Raum durch eben jene Kunst für die Gemein­schaft wie­der­zu­ge­win­nen. Auch sollen kul­tu­relle Brü­cken im Kon­text der Kunst gestärkt und der öffent­li­che Aus­tausch ange­regt werden.

Außer­dem war es ein Ziel der Künst­ler, mit­hilfe des Fes­ti­vals die Mög­lich­keit eines freien Raums zu schaf­fen, in wel­chem sie sich krea­tiv ent­fal­ten können. Dies hat man letzt­end­lich durch das Patrick-Henry-Vil­lage geschafft.

Urban Roman­tic Tour

Wer sich sehr für Urban Art inter­es­siert, hat die Mög­lich­keit, durch die Urban Roman­tic Tour, welche eine Rund­fahrt durch Heidelberg zu allen Fas­sa­den­ma­le­reien beinhal­tet, alle bemal­ten Wände zu bewun­dern und noch etwas mehr über ihre Ent­ste­hungs­ge­schichte zu erfahren.

Die Tour gibt Infor­ma­tio­nen zu den Künst­lern, welche die Gemälde an den Wänden erschu­fen, zu der Ent­ste­hungs­ge­schichte und der Stil­rich­tung der Kunst.

Ablauf

Die Tour kann bis zu zwei Stun­den dauern und wird sowohl in Eng­lisch als auch in Deutsch ange­bo­ten. Es gibt ins­ge­samt drei Touren, welche man jeden Don­ners­tag um 18 Uhr ent­we­der mit dem Fahr­rad oder mit dem Bus fahren kann.

Tickets

Die Tickets zur Urban Art Tour sind euer Ein­gang zur Welt der des Metro­po­link Heidelberg und ihr findet sie auf dieser Seite:

https://www.metropolink-festival.de/city-tour/