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Bahn­stadt Heidelberg

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Spä­tes­tens seit der Ener­gie­krise und den damit stei­gen­den Heiz-, Miet- und Unter­halts­kos­ten muss­ten viele ihr Leben ändern. Die Bahn­stadt ist da zwei Schritte voraus, denn diese ist seit fast 20 Jahren für ihre inno­va­tive Bau­weise bekannt. Aber was hat es mit dem grünen Stadt­teil Bahn­stadt auf sich? Und ist diese Bahn­stadt wirk­lich so grün?

Geschichte der Hei­del­ber­ger Bahnstadt

Der Umbau des Güterbahnhofs

Das Areal bestand nicht immer nur aus unbe­bau­ten Flä­chen oder Bau­grund. Es han­delte sich um ver­las­se­nes, auf­ge­ge­be­nes Gebiet der Deut­schen Bahn. Still­ge­legte Güter­bahn­höfe und Ran­gier­flä­chen zier­ten das Land hinter dem Haupt­bahn­hof, wel­ches nach Jahren der Still­le­gung end­lich wieder Ver­wen­dung finden sollte.

„Campus II“

Eines lässt sich sagen: ohne die Wis­sen­schaft hätte es die Bahn­stadt nie­mals gege­ben. Die Pas­siv­haus Sied­lung punk­tet nicht nur durch ihre zukunfts­ori­en­tierte Kon­zep­tion, son­dern auch damit, dass ein Drit­tel der dama­li­gen Bau­flä­che (rund 15 Hektar) unter ande­rem dem Bau von Wis­sen­schafts­in­sti­tu­ten gewid­met ist.

Das Pro­jekt „Campus II“ star­tete seine Bau­ar­bei­ten im Mai 2010, sodass die Bahn­stadt nicht nur genü­gend Platz für Woh­nun­gen, son­dern auch für Wirt­schaft und For­schung offen­hält. Das Gelände und dessen Erschlie­ßung öff­nete dut­zende Mög­lich­kei­ten, sowohl zum Leben, als auch zum Forschen.

Wie kam es zum Bau von Heidelberg Bahnstadt?

Ein beson­ders zu dieser Zeit heiß dis­ku­tierte Gesichts­punkt in der Kom­mu­nal­po­li­tik war: Woh­nun­gen. Heidelberg hatte Platz­man­gel, es musste also Wohn­raum her, genauer gesagt Fläche zum Bauen. Um der Woh­nungs­not Herr zu werden ent­schied die Stadt die Errich­tung des 15. Stadt­teils Hei­del­bergs ein­zu­lei­ten und das ehe­ma­lige Güter­ge­lände zu bebauen. In Ange­sicht der stei­gen­den Kosten von Ener­gie und Miete, ent­schied man kur­zer­hand anhand der neuen Umwelt­kon­zep­ten von 2009 die Bahn­stadt mög­lichst effi­zi­ent im Umgang mit Ener­gie zu machen.

Die größte Pas­siv­haus­sied­lung der Welt

Alleine in Deutsch­land ging in den letz­ten 5 Jahren der Bau von nach­hal­ti­gen Häu­sern in die Höhe, doch nichts über­trifft dieses Pro­jekt. Die Bahn­stadt bildet somit das größte Pas­siv­haus-Sied­lungs­pro­jekt der Welt! Alleine in Baden-Würt­tem­berg ist grünes Wohnen ein Pro­jekt, das seines glei­chen sucht.

Die neue Grundschule steht für Akzeptanz, Toleranz und Inklusion! (Foto von Noel Bittner)
So groß! (Foto von Noel Bittner)

Gebäu­de­tech­nik

Will­kom­men im Para­dies für Umwelt­tech­ni­ker! Tech­nik-affine Kenner sind hier recht am Platz. Hier punk­tet die Bahn­stadt defi­ni­tiv mit ihrer neuen Tech­nik. Das Wohnen im Sommer wird ideal genutzt, denn Wär­me­tau­scher und-pumpen garan­tie­ren die effi­zi­ente Über­tra­gung von Außen- in Innenwärme.

PV-Anla­gen schmü­cken die Dächer der Stadt, sodass die Sonne bei hohen Tem­pe­ra­tu­ren und wenig Wolken am meis­ten aus dieser uner­träg­li­chen Hitze her­aus­ho­len kann.

Neue Strom­spar­kon­zepte sind hier Pro­gramm, von anpass­ba­ren LED-Later­nen bis hin zu Brenn­stoff­zel­len im Keller. Hier wird man defi­ni­tiv stau­nen, was sich alles hinter den weißen Fas­sa­den der Häu­ser­fron­ten alles verbirgt.

Was ist ein Passivhaus?

Ein Pas­siv­haus ist ein ener­gie­ef­fi­zi­en­tes Haus, wel­ches es schafft durch ideale Wär­me­iso­la­tion und Wär­me­tau­schern ohne große äußere Nach­hilfe den eige­nen Wär­me­be­darf zu decken. Kom­bi­niert werden diese gerne mit ande­ren nach­hal­ti­gen Ener­gie­er­zeu­gern wie Wär­me­pum­pen, Pho­to­vol­taik-Anla­gen und und und…

Pas­siv­häu­ser in der Hei­del­ber­ger Bahnstadt

Die Pas­siv­haus­bau­weise hat dut­zende Vor­teile. Somit können in der Bahn­stadt alleine rund 80% weni­ger Emis­sio­nen fest­ge­stellt werden. Smart Home-Regler helfen dabei den Ener­gie­ver­brauch zu tra­cken und dem­entspre­chend ener­ge­ti­sche Schwach­stel­len festzustellen.

Die Gebäude wurden auf einander abgestimmt! (Foto von Noel Bittner)
Die Bahnstadt Heidelberg ist Zentrum für Familie und Kultur (Foto von Noel Bittner)
Wow! (Foto von Noel Bittner)

Grüne Kon­zepte

Die Bahn­stadt über­zeugt nicht nur in ihrer For­schung, alleine Kon­zep­tion dieser war eine öko-freund­li­che Meis­ter­leis­tung. Diverse Mög­lich­kei­ten offen­bar­ten sich im brand­neuen Hei­del­ber­ger Stadtteil.

So werden bereits der Groß­teil des Ener­gie­be­darfs der Ein­woh­ner durch ein nach­hal­ti­ges Holz­koh­le­kraft­werk gedeckt. Gepaart mit der idea­len Ener­gie­ef­fi­zi­enz der Wohn­häu­ser kann so ein mini­ma­ler CO2-Ver­brauch datiert und für nach­hal­ti­ger Strom gesorgt werden. Denk­bar wären zudem Kon­zepte wie dem Auf­fan­gen von Regen­was­ser zum Gießen oder kleine Mini­gär­ten auf den Ter­ras­sen, aber das ist ja jedem beim Wohnen selbstüberlassen.

Nach­hal­tig­keit

Da Nach­hal­tig­keit nicht nur ein Wort, son­dern auch eine sicht­bare Tat sein sollte, wurden auf Wunsch der Ein­woh­ner 15 Hektar Grün- und Frei­flä­che im neuen Stadt­teil Hei­del­bergs unbe­baut und offen für die Bewoh­ner gelas­sen. Auch den Tieren kommen die Grün­flä­chen zu gute. 3.500 Zaun- und Mau­er­eidech­sen teilen sich den neuen Stadt­teil mit ihren mensch­li­chen Nach­barn und leben sicher. Die Frei­räume müssen ja opti­mal genutzt werden und helfen dem Ziel der Kli­ma­po­li­tik entgegenzukommen.

So viel Grün! (Foto von Noel Bittner)

Anbin­dung

Die Anbin­dung fügt sich dem Kon­zept von Zukunft an. Im Zen­trum vom Stadt­teil befin­det sich eine auto­ge­min­derte Zone zur Lärm­sen­kung für die anwoh­nen­den Men­schen, jedoch ist die Durch­fahrt kein Pro­blem. die benach­barte B37 sorgt zudem für eine ein­fa­che Zufahrt von weit weg.

Die ÖPNV glän­zen hier noch­mal nich­tig auf, denn der Haupt­bahn­hof von Heidelberg ver­bin­det Neues mit Altem, wie die Bahn­stadt Heidelberg mit der Alt­stadt Heidelberg, sodass man selbst vom letz­ten „Eck“ Hei­del­bergs ein­fa­che Ver­bin­dung zu all den his­to­ri­schen Sehens­wür­dig­kei­ten der Hei­del­ber­ger Alt­stadt hat. Die Stra­ßen­bahn­li­nien 22 und 26 am Gada­mer­platz fahren einen zum Süd­aus­gang des Haupt­bahn­hof der Stadt Heidelberg. Angren­zende Hal­te­stel­len wie der Czer­ny­brü­cke oder der Eppel­hei­mer Ter­rasse (inner­halb der Bahn­stadt) sind eben­falls zu Fuß erreichbar.

Ange­bote

Wir dürfen auf keinen Fall die Ange­bote der Bahn­stadt Heidelberg ver­ges­sen! Denn hier holt der Stadt­teil Bahn­stadt für die Bewoh­ner noch­mal eini­ges raus.

Spiel­plätze aller Art zieren die grünen Flä­chen in der Bahn­stadt der Stadt Heidelberg. Kinder und Fami­lien werden stau­nen, was für Spiel­plätze die Bahn­stadt alles errich­ten ließ. Hier findet jeder eine Beschäf­ti­gung an einem der Spielgeräte.

Mit Fami­li­en­freund­lich­keit hat die Bahn­stadt defi­ni­tiv gepunk­tet, denn an Orten wie am Langen Anger mit seiner langen Was­ser­flä­che, die ideal für Kinder zum Spie­len und Abküh­len bei hohen Tem­pe­ra­tu­ren ist, wird klar, wie offen und freund­lich die Bahn­stadt wirk­lich ist. Selbst die Grund­schule Bahn­stadt fei­erte neu­lich erst ihr 5-jäh­ri­ges Jubi­läum. Bestimmt wurde beim Langer Anger gefeiert.

Perfekt zum Abkühlen im Sommer! (Foto von Noel Bittner)

Natür­lich ist auch für den Hunger nach einem langen Tag was dabei. Diverse Cafes und Restau­rant ver­hel­fen jedem Men­schen eine unver­gess­li­che Reise ins Land der edlen Speisen.

Events wie dem all­jähr­li­chen Bahn­stadt­lauf und Som­mer­fest im Juli geben Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­nern eine unver­gess­li­che Zeit in Sonne, Hitze und vor allem: Men­schen. Bewoh­ner bestehen mitt­ler­weile auf ihre klei­nen Tra­di­tio­nen wie diesen.

Fazit

Die Bahn­stadt bildet ein wich­ti­ges Zen­trum von Zukunft, Fami­lie und Kultur. Die eins­ti­gen Frei­flä­chen wurden genutzt, um der Bebau­ung von wich­ti­gen Woh­nun­gen im Umfeld des Haupt­bahn­hofs eine gute Lage zu schen­ken und nun reiht sich die eigene Woh­nung zwi­schen Bäume und Ter­rasse nach Terrasse.

Alleine kurz nach der Fer­tig­stel­lung spros­sen dut­zende Ver­an­stal­tun­gen für Infor­ma­tion, Sozia­les und Kultur aus dem frucht­ba­ren Grün­bo­den der Bahn­stadt der Stadt Heidelberg. Sie ist ein Mei­len­stein in der Stadt­ent­wick­lung und wird auch noch in Jahr­zehn­ten ein Vor­bild für alle kom­men­den Pas­siv­haus Sied­lun­gen sein.

Ein­drü­cke

Buntes Graffiti. (Foto von Noel Bittner)
So künstlerisch! (Foto von Noel Bittner)
Der Wasserturm ist ein Überbleibsel aus den Zeiten des alten DB-Geländes. (Foto von Noel Bittner)